heise online | Facebook kauft Fotodienst Instagram für Milliardenbetrag.
Lieber Mark,
das hättest Du von uns (small-apps.com) billiger entwickelt bekommen. Instagram ist keine sehr komplizierte Software und die Firma Instagram ist deswegen ja auch nur ein dutzend Leute groß. Natürlich hätten wir es Dir auch gerne für – na sagen wir mal 1 Million Euro entwickelt, aber ganz ehrlich: Für 20-30.000€ wäre das auch schon richtig gut geworden. Macht ja nichts, kann ja nicht jeder wissen. Der Preis, den Du bezahlst ist ja nur knapp daneben.
Lass mich mal raten:
Theorie 1: Wenn es nicht die App ist, hast Du es vielleicht auf die Nutzer oder die Nutzerdaten abgesehen. Offensichtlich sind die Dir etwas Wert. 30 Millionen Nutzer. 20-30$ pro Nutzer. Wer weiss? Vielleicht hat Instagram ja Informationen über seine Nutzer gesammelt, und ist dadurch noch wertvoller geworden… Aber das ist nur Spekulation, habe selber noch nicht nachgesehen, was Instagram alles an Daten hoch lädt. Obwohl ich das nicht glauben will. Macht keinen Sinn, das ganze. Du hast selber mehr Infos über Nutzer, als Du verkaufen kannst. Sicher weisst Du mehr über Instagram als ich, der es nur mal runter geladen, aber nie verwendet hat. Aber das weisst Du vielleicht auch schon.
Theorie 2:
Du wachst nachts auf und hast Angst. Angst, dass die „Post-PC“ Ära, die Apple ja mit seinen iOS Geräten so gerne beschwört, die Zeit also, in der wir alle nicht mehr mit Laptops, sondern mit Smartphones und Tabletts kommunizieren, dass diese Zeit von irgend einem Dienst wie Instagram dominiert werden wird und nicht von Facebook. Angst, dass jemand anderes aus Instagram „the next big thing“ macht. Und daher hat der Instagram-Investor es leicht gehabt, mit Dir zu verhandeln. Ein bisschen übertreiben, ein bisschen Angst machen, ein bisschen mit der Konkurrenz reden. Und die aktuellen Nutzerzahlen hoch-rechnen. Wo sie in einem, in zwei Jahren sein werden.
Klingt viel plausibler als Theorie 1. Macht mich aber auch nachdenklich. Denn das heisst, dass das für Dich ein harter Abwehr-Kampf werden wird. Es war nämlich bestimmt nicht der letzte post-PC Dienst, der populär geworden ist.
Viel Glück beim nächsten Kauf,
Thomas Patzelt